Ich war gerade 20 Jahre alt, als ich mit dem Zug von Genua kommend einem jungen Pärchen aus Albanien geholfen habe die Schweizer Grenze zu überqueren. Dazumal war mir der Begriff „Schlepper“ noch nicht bekannt, ebenso wenig konnte ich die Lebenssituation in einer Diktatur abschätzen. Heute, 30 Jahr später bereise ich dieses Land, aus dem Anfang der 1990er Jahre tausende Menschen nach Mitteleuropa flüchteten. An die Repressalien, an die fehlende Religionsfreiheit, an die Armut, an die Hoffnungslosigkeit erinnern die unzähligen über das ganz Land verteilte Bunker aber auch die hunderten von Denkmäler aus der kommunistischen Epoche.
Vielleicht hat die Zeit der politischen und wirtschaftlichen Isolation geholfen, dass sich die biodiverse Vielfalt heute noch so umfangreich darstellt. Für die Vielfalt der Landschaft sind verschiedene Faktoren verantwortlich. Die Lage am Mittelmeer, der Adria, die albanischen Alpen, die unzähligen Flüsse und Seen, aber auch die kleine Bevölkerungsdichte, wie auch die schwach ausgebaute Infrastruktur, machen Albanien zu einem unbeschreiblich schönen und interessanten Reiseland. Die Autofahrt raus aus dem Dorf in Richtung Flugberg zeigt, dass dieses Land noch weit weg von dem von uns gewohnten europäischen Standard ist. Die Fahrt zum Startplatz ist alleine schon ein Abenteuer für sich. Am Startplatz angekommen, wird einem klar, dass sich einem gerade ein immenser gleitschirmfliegerischer Schatz offenbart.